Dresdner Migrationsgeschichten – unser neues Projekt
In unserem neuen Projekt Dresdner Migrationsgeschichten geht es neben dem Thema Flucht auch um die Perspektiven von Menschen, die als sog. Vertragsarbeitskräfte oder Aussiedler*innen in die DDR kamen. Gemeinsam mit Betroffenen der ersten, zweiten oder dritten Generation möchten wir Geschichten jener Migrationsbewegungen vermitteln, die weiter zurückliegen als die Aufnahme von Geflüchteten seit 2015.
Migration hat nicht nur die Geschichte der Bundesrepublik geprägt, sonder auch die der DDR. So schloss die Staatsführung Abkommen mit sozialistischen Staaten wie Ungarn, Polen, Kuba, Mosambik und Vietnam, um Arbeitskräfte anzuwerben. Darüber hinaus zogen schon seit den fünfziger Jahren Menschen aus Osteuropa und der Sowjetunion in die DDR, die als Deutsche galten und sich auch selbst so sahen. Anders als in der BRD hatten sie keinen eigenen Rechtsstatus als „Aussiedler*innen“. Nach der Wende kamen viele sog. Spätaussiedler*innen hinzu.
Doch wie sah das Leben dieser sogenannten Vertragsarbeiter*innen aus, deren Teilhabe an der Gesellschaft vom Staat kontrolliert wurde? Wie war das Zugehörigkeitsgefühl der Deutschen aus Osteuropa und der Sowjetunion und wurden sie von der Gesellschaft angenommen? Und wie haben deren Migrationsgeschichten die Stadt geprägt?
Die Stadt Dresden anders sehen
Diesen und weiteren Themen sollen sich die neuen Touren des Projekts Dresdner Migrationsgeschichten widmen, das von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird. Damit möchten wir den Blick auf die Stadt um die Perspektive von Menschen aus den oben genannten Communities erweitern, über historische Zusammenhänge aufklären und für die Wirkmechanismen von Stereotypen, Ausgrenzung und Rassismus sensibilisieren.
Stadtführer*innen gesucht
Aktuell suchen wir Stadtführer*innen, die in Dresden leben und Migration selbst erlebt haben, oder deren Eltern oder Großeltern in die DDR eingewandert sind. Du hast Interesse? Hier findest du weitere Infos.