Bei unseren Stadtführungen geht es um individuelle Perspektiven. Hier ergreifen Menschen das Wort, über die sonst viel und gerne geredet wird. Sie laden euch ein zum Dialog und einem anderen Blick auf die Stadt.
Das Leben auf der Straße hat seine eigenen Regeln: Alles ist öffentlich, nichts ist privat. Zwangsläufig ändert sich die Perspektive auf die Stadt, wenn man obdachlos wird, wenn Straßen, Parks und Bahnhöfe zu Lebensmittelpunkten werden.
Unsere Stadtführungen schärfen die Sinne für diese andere Wahrnehmung Berlins. Menschen, die selbst betroffen waren, informieren über Wohnungs- und Obdachlosigkeit in der Hauptstadt und berichten von ihrem Leben auf der Straße.
Die gebürtige (West-)Berlinerin Susanne erzählt in ihrer Tour von ihrer Kindheit in Charlottenburg-Wilmersdorf, den Kontrasten zwischen dem mondänen Leben entlang des Ku’Damms und sichtbarer Armut. Sie teilt ihre persönliche Erfahrung mit Wohnungslosigkeit und spricht über Themen wie Wohnrecht, sozialen Wohnungsbau, Immobilienspekulation, kulturelle Teilhabe sowie Altersarmut.
Petra war 38 Jahre lang heroinabhängig. 2003 kam sie von Italien nach Berlin, wo sie mehrmals versuchte einen Entzug zu machen. Die Therapieabbrüche führten dazu, dass sie manchmal in Notunterkünften schlafen musste. Was das für sie bedeutet hat und wie sie ihren Entzug schließlich geschafft hat, erzählt sie auf ihrer Tour.
Klaus lebte sieben Jahre auf der Straße und vom Flaschensammeln. Auf seiner Tour erklärt er, wo er geschlafen und wie er überlebt hat.
Uwe wollte nach der Wiedervereinigung eigentlich nur ein paar Tage auf der Straße verbringen. Am Ende wurden daraus siebeneinhalb Jahre. Auf seiner Tour berichtet er von dieser Zeit.
Ohne Wohnung und eigenes Dach über dem Kopf kam Dieter 2012 von Thüringen nach Berlin. Auf seiner Tour erzählt er von seinen täglichen Streifzügen mit anderen Obdachlosen entlang der Kantstraße.