The Berlin-London Connection: querstadtein und The Sock Mob’s Unseen Tours
Kurz nach unserem Projektstart hat sich Sally mit Carine, einer der Organisator*innen der Unseen Tours London getroffen, die dort bereits seit ein paar Jahren Stadtführungen durch (ehemals) obdachlose Menschen anbieten. Während sie da war, kam die Frage auf, warum wir eigentlich keine Tour auf Englisch in Berlin anbieten. Nun äbdert sich das.
Wir kriegen immer wieder E‑Mails von Leuten, die kein Deutsch verstehen, aber sehr gerne mal mit uns mitkommen würden. Wir haben auf diese E‑Mails gehört und am vergangenen Sonntag unsere erste offene Stadtführung auf Englisch angeboten. Wir sind der Idee gegenüber aufgeschlossen, das regelmäßig zu machen, allerdings wäre es super, wenn Ihr uns Bescheid geben würdet, ob Ihr Interesse daran hättet, damit wir die Nachfrage besser einschätzen können.
Der Londoner Sock Mob, der die Unseen Tours durchführt, zählt zu unseren Freunden und es ist spannend, sich die Parallelen zwischen unseren Projekten anzuschauen. Wir bieten beide Touren durch Hauptstädte an, die leider auch Hauptstädte der Obdachlosigkeit sind, und machen das mit Stadtführer*innen, die selbst einmal auf der Straße gelebt haben oder dies noch tun. Maggie Lee, Teammitglied des Sock Mob: „Ich war selbst obdachlos und dieses Projekt gibt mir die Möglichkeit, anderen zu helfen, die es noch nicht wieder in eine Wohnung geschafft haben.“
Wir wissen ja, dass „querstadtein“ sich schlecht in andere Sprachen übersetzen lässt, aber was, bitteschön, soll ein „Sock Mob“ sein!? Ein Paar Socken ist das Zeichen eines Netzwerkes, das die Unseen Tours inspiriert hat. Es symbolisiert den Willen, Lebensmittel, Getränke und grundlegende materielle Güter mit obdachlosen Menschen auf einer wöchentlichen Tour durch London zu teilen. Der „Mob“ ist die Gruppe, die das macht. querstadtein findet die Unseen Tours super und legt allen nahe, bei einem London-Besuch mal vorbeizuschauen!
Text: Johan Wagner und Sandra Rasch